Gropius-Sessel-Neuinterpretation

Manuel Pestalozzi
24. September 2018
Bild:Tecta

Der Möbelhersteller Tecta lässt junge Gestalterinnen ausgewählte Klassiker des Bauhauses neu interpretieren. Der F51 ist bekannt durch die kolorierte Isometrie, die Walter Gropius 1923 für die Ausstellung »Kunst und Technik – eine neue Einheit« von Herbert Bayer anfertigen ließ. Sie zeigt ein Arbeitszimmer, das erst später »Direktorenzimmer« genannt wurde, und sollte die Zusammenarbeit der Bauhaus-Werkstätten demonstrieren. Das Quadrat respektive der Würfel spielt in dieser Komposition eine herausragende Rolle.
 
Auch der F51 ist würfelförmig. Und er stebt gleichzeitig nach Schwerelosigkeit; die Armlehnen kragen frei vor, der Rücken schwebt über dem Boden. Katrin Greiling, Professorin für Produktdesign an der HBK Saar in Saarbrücken, teilt ihre F51-Neuinterpretation in drei Gestaltungsflächen: Gestell, Sitz- und Armlehn-Polster. Den markanten, geometrischen Holzrahmen präsentiert sie in sechs neuen Farben, die in Hochglanzlack umgesetzt werden. Farbe spielt in ihren gesamten Entwürfen eine große Rolle, und so ist es auch beim F51: Mit Farbe und Textur leitet sie das Auge, betont Form und Proportion. Inspiration boten unter anderem die textilen Arbeiten von Gunta Stölzl – eine der frühen Bauhaus-Schülerinnen und Leiterin der Bauhaus-Weberei.

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