Studienobjekt Kindergarten

Katinka Corts
28. August 2019
Johann Sperl, Kindergarten (1885) Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Neue Pinakothek München

Der Kindergartenplatz – eigentlich ist er für Kinder ab dem ersten Lebensjahr in Deutschland gesetzlich garantiert, und das seit dem 1. August 2013. Ende 2018 fehlten im Land rund 270'000 Plätze, 10'000 davon allein in Berlin. Um diesem Bedarf zu begegnen bedarf es womöglich eines neuen Denkens und alternativer Ansätze – eine Einladung zur Untersuchung der Potentiale eines Kindergartens in der Stadt. Im Sommersemester 2019 haben Student*innen der Potsdam School of Architecture Ideen zum Thema „Stadt Kinder Garten“ zusammengetragen und ihre Entwürfe für eine Baulücke in der Ackerstraße 28 in Berlin-Mitte erarbeitet. Entgegen unserem einleitenden Bild ist der Kindergarten von heute ein Ort im städtisch dichten Kontext, dem freier Raum und Grün zunehmend fehlt. 

Die Herausforderung für die Studierenden war, mehr Außenraum zu planen als rein vom Grundstück her vorhanden: Das Baurecht verlangt 750 m2, das Grundstück der Ackerstraße 28 ist 650 m2 groß. Zusätzlich zum Kindergarten für 75 Kinder sollte auch ein Familienzentrum untergebracht werden. Gleichzeitig galt es zu berücksichtigen, dass das Gebäude nicht nur den üblichen pädagogischen Anforderungen entspricht, sondern der urbane Kontext gleichsam „Ansprüche” an das Haus selbst stellt. Indem der Kindergarten zum aktiven Ort seines Umfeldes generiert, fungiert der Dialog zwischen seinem Innen und Außen in zwei Richtungen: Einerseits zum öffentlichen Stadtraum, andererseits zu den halböffentlichen Freiflächen des Kindergartens. Was die Studierenden aus der Aufgabe gemacht haben, sehen Sie noch bis Mitte September in der Architektur Galerie Berlin/Satellit.

Architektur Galerie Berlin
SATELLIT
Karl-Marx-Allee 98, 10243 Berlin

30.8. – 21.9.2019, Dienstag bis Samstag

Entwurf: Oliver Gudzwoski
Entwurf: Nelia Bachtayev

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