Kita Untertürkheim
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- Großglocknerstraße 49, Stuttgart Untertürkheim
- Any
- 2015
Ort | Aufgabe
Im Herzen des historischen Ortskerns von Untertürkheim, angrenzend an einen „aufgelassenen Friedhof“ mit denkmalgeschützter Mauer aus dem 16. Jh. entstand eine „2-gruppige Tageseinrichtung für 30 Kinder“ auf vier Ebenen. Das enge Baufeld mit schwierigem Baugrund und die gleichzeitige Sanierung und Sicherstellung der „denkmalgeschützten Friedhofsmauer“ waren eine große Herausforderung in der Umsetzung und Abwicklung der Baustelle. Alle Planungen und Ausführungen waren immer in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt erfolgt. Innerhalb dieses engen Korsetts entsteht so ein einfaches „Haus für Kinder“ mit Zitaten an die vergangene Bautradition mit sparsamen Details. Ziel war es den alten Ortskern an dieser Stelle aufzuwerten und neu zu interpretieren, ohne die Tradition im Ort zu negieren. Das Gebäude fügt sich mit seinem Volumen maßstäblich in die umgebende Bebauung ein und nimmt typologische Elemente des Ortsbildes im Entwurf selbstverständlich auf.
Städtebau | Freiraum
Südlich entsteht hier ein städtischer Platz mit blühendem Baum, der den Eingang zur neuen Tageseinrichtung aufnimmt und Raum zur Kommunikation bietet. Nach Norden hin markiert die „hängende“ äußere Fluchttreppe die Besonderheit des Bautyps. Über eine Öffnung in der Bestandsmauer und einem Steg erfolgt der Zugang zu den kitaeigenen Freiflächen und dem öffentlichen Park „alter Friedhof“.
Raumkonzept | Organisation
Einfache Grundrissdispositionen bieten eine maximale Ausnutzung der Grundfläche und kommen mit variablen Raumgrößen dem Wunsch des pädagogischen Konzeptes „Einstein in der Kita“ nach. So sind die Räume windmühlenartig um ein knappes Foyer angeordnet und bieten an gezielten Stellen, mit ihren bewusst gesetzten Öffnungen, eine stadträumliche Verknüpfung. So ergeben sich immer wieder überraschende, inszenierte Ausblicke zum historischen Ort und den Weinbergen.
Material | Detail
Wichtig war ein reduziertes Material- und Detailkonzept, das die Komplexität eines solchen Raumprogramms auf so knappem Grund und in einer für solche Bauaufgaben ungewöhnlichen Haustypologie überhaupt ermöglicht. Das harmonisch kombinierte Farbkonzept im Inneren, unterstreicht das „kunterbunte“ Treiben in der Kita (Kinder 0-6 Jahre). Sinneserfahrungen anzuregen war bewusst Teil des architektonischen Entwurfes. Die äußere Hülle ganz in weiss gehalten, verleiht dem neuen Baustein am Ort einen eleganten Glanz und dem „Kínderhaus“ so auch eine poetische Note. Die monolithische einfache Ziegelbauweise ohne WDVS und das klassische Satteldach mit bündigem Ortgang und knapper Traufe sollen den „Urtyp“ Haus dabei noch unterstreichen.
Aufgabe
Neubau 2-gruppige Tageseinrichtung für 30 Kinder ( 0-6 Jahre)
Bauherr
Landeshauptstadt Stuttgart Referat WFB | Amt für Liegenschaften und Wohnen vertreten durch das Technische Referat HBA
Architektin
Prof. Christine Remensperger
Bauleitung
Roland Göppel Architekten
Nutzfläche
465 qm incl. KG | 600 qm BGF
BRI
2175 qbm
Fotos
Antje Quiram