HafenCity Hamburg Luftbild mit Elbphilharmonie
Fotografia © HafenCity Hamburg GmbH/fotofrizz
Visualització © ASTOC/KCAP Architects & Planners/Hamburgplan
Visualització © ASTOC/KCAP Architects & Planners/Hamburgplan

Masterplan HafenCity

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Localització
HafenCity, Hamburg
Any
2030
Client
HafenCity Hamburg GmbH
Auftraggeber
HafenCity Hamburg GmbH und Freie- und Hansestadt Hamburg
Internationaler Wettbewerb
1999, 1. Preis
Planung
1999-heute
Realisierung
bis 2030
Größe
153 Hektar
In Zusammenarbeit mit
KCAP Architects&Planners, Rotterdam / Hamburgplan AG
Mitarbeiter
Richard Büsching, Christian Dieckmann, Niels Frerichmann, Johannes Groote, Tom Huber, Jörg Schatzmann
Auszeichnungen
Urban Land Institute, Global Awards for Excellence 2013, Preisträger (Winner) | Veronica Rudge Green Prize in Urban Design 2013, Nominierung

Die Hamburger HafenCity ist das derzeit größte innerstädtische Stadtentwicklungsprojekt Europas. Der neue Stadtteil ist vollständig von Fluss- und Kanalläufen umgeben und hat eine Gesamtfläche von rund 150 Hektar. Bis Mitte der 2020er Jahre sollen hier Wohnraum für 12.000 Menschen und rund 40.000 Arbeitsplätze entstehen.

Anfang der 1990er Jahre zeigte sich, dass die damals knapp 100 Jahre alten Hafenbecken ungeeignet für die modernen Großschiffe wurden. Der Containerumschlag wurde zum Alten Elbtunnel verlagert. Die Erweiterung der Hafenanlagen konzentrierte sich auf den Ausbau der Kapazitäten im Westen. Durch die innenstadtnahe Lage der brachen Flächen bot sich eine einmalige Chance für die Stadtentwicklung. Nach einem städtebaulichen Wettbewerb wurde im Jahr 2000 mit dem Masterplan das Entwicklungskonzept für die Umwandlung des Hafenrandes zu einer Erweiterung der Hamburger
Innenstadt veröffentlicht. Die insgesamt elf Quartiere des ursprünglichen Masterplans werden sukzessive von Westen nach Osten und von Norden nach Süden verwirklicht.

„Am Sandtorkai“ ist das erste realisierte Quartier, bestehend aus fünf Wohn- und drei Bürogebäuden, mit Traditionsschiffhafen und einer Promenade unterhalb der überkragenden Gebäude. Mit dem Kaiserkai wurde auf der Landzunge zwischen dem Sandtorhafen und dem Grasbrookhafen das zweite Teilquartier errichtet. Zu den Besonderheiten dieses Quartiers gehören seine urbane Dichte, eine Vielfalt der Architekturen, die Promenaden und am Wasser gelegene Plätze sowie die Elbphilharmonie im Kaispeicher.

Am Ende des Sandtorhafenbeckens befindet sich das Quartier „Am Sandtorpark/Grasbrook“. Dieses wird durch eine Nutzungsmischung von großen Bürohäusern, Wohngebäuden und einer Schule rund um den grünen Sandtorpark geprägt.

Das benachbarte Überseequartier am Magdeburger Hafen wird entlang des Überseeboulevards entwickelt, der das Viertel in seiner gesamten Länge von Norden nach Süden durchzieht. In den 14 Bauten am Boulevard liegen Einzelhandel und Gastronomie in den Erd- und ersten Obergeschossen. Der nördliche Teil wird durch Wohnungen, der südliche Teil durch Büros geprägt. Das Kreuzfahrtterminal mit Hotel, die Waterfront Towers und ein Science Center gehören ebenso zu den Magneten dieses Viertels wie die neue U-Bahn-Linie U4.

Die HafenCity wird ein lebendiges Stadtviertel mit Wohnungen, Geschäften, Parks und Promenaden, Büros, Kindergärten, Freizeit- und Tourismuseinrichtungen. Der Entwurf des Teams ASTOC/Kees Christiaanse/Hamburgplan überzeugt durch seine große Bandbreite von städtebaulichen Typologien, die unterschiedliche Quartiere entstehen lassen und eine schrittweise Realisierung zulassen. Die Öffnung der HafenCity zur Speicherstadt ermöglicht eine gute Verzahnung von alter und neuer Stadt und bietet attraktive, neue Wohnlagen an den Hafenbecken und an der Elbe. Bei ASTOC glaubt man daran, dass eine gute Verfahrensbegleitung mehr bringt als ein „Handbuch für Gestaltung“. Die architektonische Kenntnis erlaubt es, die Folgen der städtebaulichen Setzungen für die Architektur zu antizipieren und vorteilhaft zu gestalten.

Der wichtigste Rahmen für die spätere Bebauung ist zunächst die Erschließung. Und hierfür sieht der Entwurf etwas Besonderes vor: Im Entwurf wurden die Elbparallelen Strukturen um 90 Grad gedreht. Der Mittelteil, das Überseequartier, wird dadurch nicht zur Fortführung der Speicherstadt, sondern öffnet die HafenCity zur Elbe und zur Innenstadt. Das Überseequartier ist als Zentrum der Hafencity gedacht, in dem sich der Einzelhandel konzentriert und der mit dem Magdeburger Hafen einen Ort mit großer städtebaulicher Strahlkraft hat, der es sogar mit der Binnenalster aufnehmen kann.

Um eigenständige Quartiere herauszubilden, wurden die städtebaulichen Magnete nicht im Zentrum versammelt, sondern – in einem äußeren und einem inneren Dreieck – als präzise platzierte Gebäude an Orten, die mit besonderen Nutzungen auf die verschiedenen Viertel wirken können.

Kritiker bemängeln an der HafenCity, dass sie sich hauptsächlich an besserverdienende Mieter und Käufer wendet. Ist die HafenCity vielleicht dabei, Opfer ihres eigenen Erfolgs zu werden? Die heutigen Preise übersteigen teilweise dramatisch die Herstellungskosten, sodass Hoffnung besteht, dass die derzeit „überzogenen Immobilienpreise wieder fallen, wenn der Hype vorbei ist“, wie Markus Neppl es formuliert. Das schmerzt besonders angesichts der Tatsache, dass die Eigenheim- und die Sozialbauförderung abgeschafft wurden. Die Stadt Hamburg entschied sich daher zum Beispiel Baugruppen speziell zu unterstützen, um diesem Trend entgegenzuwirken. Weiterhin werden in den neuen östlichen Quartieren mehr Mietwohnungen angeboten und die Stadt Hamburg geht von ihrer Forderung, Höchstpreise für die Grundstücke zu erzielen, ab. Ökologische Aspekte werden heute bisweilen stärker gefordert als ökonomische.

Die Hamburger Innenstadt liegt an der Alster. Die HafenCity hat das Potenzial, das Zentrum zu erweitern und die Innenstadt mit der Elbe zu verbinden. „Die ökonomischen und auch architektonischen Tendenzen führen in unserer heutigen Gesellschaft zu einer Fragmentierung, die wilde Patchwork-Neustädte hervorbringen kann“ (Neppl). Städtebau hat deshalb die vordringlichste Aufgabe, über eine Ansammlung geballter Egoismen hinauszugehen und ein nachhaltiges, kohärentes Bild zu entwerfen und zu entwickeln, das dennoch nicht zum Korsett wird.

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