Dämmen mit Seegras

Martina Metzner
24. de març 2021
Die Seegrasdämmung kann für Wand, Fassade, Innendämmung, Geschossdecke und Dach verwendet werden. (Foto: NeptuTherm)

Auf die Idee mit dem Seegras kam Monika Meier als sie im Urlaub in Spanien war. Am Strand fand sie aus dem Meer angeschwemmte Bälle aus Seegras, deren faserige, filzige Konsistenz sie inspirierte. Zuhause in Karlsruhe machten sie und ihr Mann sich ans Werk – mittlerweile ist NeptuTherm in der ökologischen Baubranche fest etabliert. Die Nachfrage nach dem Fülldämmstoff aus Seegras kommt nunmehr auch aus dem Bereich der konventionellen Bauindustrie. Die NeptuGmbH wirbt damit, einen „patentierten, besonders ökologischen und durchgängig nachhaltigen Dämmstoff“ zu vertreiben. Der Grundstoff ist Seegras, die NeptuGmbH gewinnt es von Stränden rund ums Mittelmeer. Bei den so genannten „Neptunbällen“ handelt es sich um Blätter und Rhizome der Posidonia-Pflanze, die nur im Mittelmeer und an der Australischen Südküste wächst und die durch Meeresbewegung zu Fasern zerkleinert und zu Bällen geformt werden.  

 

 

Die Wärmeleitfähigkeit wird mit 0,39 W/mK angegeben. (Foto: NeptuTherm)

Der ohne Zusätze auskommende natürliche Dämmstoff erreicht Brandstoffklasse B2 und Schimmelklasse 1. Die Wärmeleitfähigkeit wird mit 0,39 W/mK angegeben. Die Wärmespeicherkapazität liegt bei 2.500 J/gK. Außerdem können die Fasern mehr als das Dreifache ihres Eigengewichts an Wasserdampf aufnehmen, ohne dass sich die Wärmeleitfähigkeit verschlechtert. Die NeptuGmbH verspricht auch, dass keine Verrottungseffekte eintreten, da keine Eiweiße enthalten sind. NeptuTherm kann durch Schütten oder Stopfen in Wänden und Dächern eingebaut werden. Außerdem kann man es einblasen – wenngleich die Firma aus ökologischen Gründen dazu nicht rät. Anwendungsgebiete sind neben Dächern und Wänden auch Fassade, Geschossdecke und Innendämmung. Am Ende der Nutzung kann man die NeptuTherm-Dämmung kompostieren.

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