Umbauten auf internationaler Bühne

Katinka Corts
15. d’octubre 2024
Die Ausstellung »UMBAU. Nonstop Transformation« von gmp Architekten ist diesen Herbst in New York und Berlin zu sehen. (Foto: © gmp Architekten)

Als international vertretenes und bauendes Büro setzen sich die Architektinnen und Architekten von gmp bereits seit 1965 mit dem Bauen in Deutschland, Europa und der Welt auseinander. Neben unzähligen Neubauprojekten rückt auch immer mehr die Sanierung des Bestands in den Mittelpunkt. Über 80 Umbauprojekte zählt das Büro mittlerweile weltweit, etwa 20 davon sind aktuell in Planung oder im Bau. 

Mit der Hamburger Alsterschwimmhalle wurde 2023 ein konstruktiv anspruchsvoller Schalenbau umfassend saniert, umgebaut und erweitert. Am ursprünglichen Entwurf von Horst Niessen und Rolf Störmer war auch der Bauingenieur Jörg Schlaich beteiligt, der im Büro Leonhardt und Andrä das Tragwerk ausarbeitete. Bei der Sanierung der Halle übernahmen wiederum die Ingenieure von schlaich bergermann partner diesen Part, während gmp sich der ganzheitlichen Sanierung und zeitgemäßen Anpassung des Baus widmete. 

»Unter dem Dach musste fast alles verändert werden, um dessen visionäre Geste aus den 1970er-Jahren unverändert erhalten zu können«, resümierte Architekt Marc Ziemons Anfang des Jahres in einem Interview mit uns. »Trotz 400'000 Besucher*innen im Jahr 2014 wurden aus Kostengründen damals eine Schließung, der Abriss und die Errichtung eines modernen Neubaus diskutiert. In Kooperation mit schlaich bergermann partner erstellte gmp eine Machbarkeitsstudie, die zur Entscheidungsgrundlage für den Erhalt und die Sanierung wurde.« Als diesen März die gmp-Ausstellung »UMBAU. Nonstop Transformation« in Hamburg zu sehen war, stand das Projekt verständlicherweise im Mittelpunkt.

Die Sanierung der Hamburger Alsterschwimmhalle wurde 2023 abgeschlossen. (Foto: Marcus Bredt)
Die Magdeburger Hyparschale und die benachbarte Stadthalle werden künftig von der Stadt als Veranstaltungsort genutzt. (Foto: Marcus Bredt)

Je nach Ausstellungsort ändert sich dieser Schwerpunkt jedoch. In Berlin wird es ein anderer Schalenbau sein, dessen Sanierung erst kürzlich abgeschlossen wurde: die ursprünglich von Ulrich Müther geplante Hyparschale in Magdeburg. Im Unterschied zum Schwimmbad, das über die Jahre bis zur Sanierung fast durchgehend genutzt wurde, stand der 1969 eröffnete Schalenbau am Elbufer lange leer und verfiel. Für den städtischen Rotehornpark als Messe- und Ausstellungszentrum geplant, gab es für den Bau ab 1997 kein finanzierbares Neunutzungskonzept mehr. 

Eine Sanierung und damit auch eine Zukunft für das Gebäude ergab sich erst, als das Planungsteam bei der Sanierung der benachbarten Stadthalle (Fertigstellung 2026) auf räumliche Unwägbarkeiten stieß. Zusätzlich zum großen Saal der Halle benötigte die Stadt kleinere Räume, die in der Hyparschale realisiert werden sollten. Damit war eine Lösung zur Rettung des historischen Bauwerks gefunden. »Es gab viele Ideen, die den Einraum sehr kleinteilig gemacht hätten. Schlussendlich konnten wir die Stadt als Betreiberin mit einer strukturierten Lösung überzeugen, bei der wir die Wirkung des großen Raumes bestmöglich erhalten können«, so Architekt Christian Hellmund.

Das Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner hat den Zuschlag für die nachhaltige Sanierung des Stuttgarter Flughafens erhalten. (Foto: Wolf Dieter Gericke)

Diese Woche nun hat gmp im VgV-Verfahren für das Projekt »STRzero Terminal: Terminal 4« am Stuttgarter Flughafen den Zuschlag erhalten. Dabei soll das bestehende Terminal 4 umgebaut und modernisiert werden. Auch einen Masterplan für die umfassende energetische Sanierung des Gebäudebestands gilt es zu entwickeln. Es ist nicht das erste Mal, dass die Architektinnen und Architekten von gmp nach Jahrzehnten wieder in Kontakt mit einem eigenen Projekt kommen: Der Flughafen Berlin Tegel beispielsweise, der vor vier Jahren geschlossen wurde, war 1975 von dem Büro geplant worden. Bereits vor dessen Schließung wurden gmp von der Tegel Projekt GmbH mit der Nachnutzungsplanung für mehrere Bauten des Ensembles beauftragt.

In New York ist »UMBAU. Nonstop Transformation« für einen Monat im Goethe-Institut zu sehen (10. Oktober–6. November 2024). Ab dem 18. Oktober gastiert die Ausstellung zudem für eine Woche in der Architektur Galerie Berlin. 

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