Ersatzneubau am Haspel

Manuel Pestalozzi
18. de gener 2022
Ein Längs- und ein Quertrakt ersetzen im Siegerprojekt ein eingeschossiges, sich in die Fläche ausdehnendes Fakultätsgebäude und schaffen neue Platzsituationen. (Foto: © BLB - Bau- u. Liegenschaftsbetrieb NRW)

Haspel ist ein Ortsteil der bergischen Großstadt Wuppertal im Tal der Wupper. Sein Name leitet sich von einem Drehkreuz ab, das hier einst die Grenzpassage zwischen zwei bergischen Ämtern symbolisierte. Auf dem Campus, direkt südlich der Wupper und den Masten der über ihr verlaufenden Schwebebahn, stand ab 1900 eine Baugewerkschule, die 1972 in die neu gegründete BUW aufgenommen wurde.

Das Hochwasser im Juli 2021 hatte den Campus in der Wuppertaler Talsohle schwer beschädigt. Aufgabe des Verfahrens war nun die Planung eines Neubaus für das sogenannte „Haspel A“-Gebäude in der Ostecke der Anlage. Mit dem Ersatz des bislang eingeschossigen Gebäudes durch einen Geschossbau war zudem ein Beitrag zur Verbesserung der Campussituation und dessen Anbindung an die Stadt zu leisten. „Der Standort Haspel soll zu einem offenen und kommunikativen Ort werden, an dem sich Universität und Innenstadt neu und noch besser vernetzen und begegnen können“, umschrieb Rektor Prof. Lambert Koch die Vorstellungen der Bauherrschaft. Das Wettbewerbsprogramm war um einen „städtebaulich-freiraumplaneri­schen Ideenteil“ erweitert worden.

Ein neuer Baukörper in Verlängerung des HB Gebäudes wird im Siegerprojekt ergänzt durch einen schmalen, als „gläserne Vitrine“ konzipierten Quertrakt, der die Freiräume des Campus gliedert. (Foto: © BLB - Bau- u. Liegenschaftsbetrieb NRW)

Der Entwurf von Andreas Schüring Architekten aus Münster sieht zwei Baukörper vor, die durch ihre Anordnung eine gemeinschaftliche Mitte auf dem Campus schaffen und durch ihre Gestaltung einen Bezug zur Wupper und der Schwebebahn setzen. Der erstplatzierte Wettbewerbsbeitrag verspricht, den Universitätsstandort Haspel an der Wupper zu stärken. Die gefundene städtebauliche Antwort wird als Qualitätsgewinn für den gesamten öffentlichen Raum gesehen. Sie gibt dem Campus auch zur Schwebebahn hin ein Gesicht, freuen sich Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Baudezernent Arno Minas, die beide für die Stadt in der Jury vertreten waren.

Hinter dem Sieger gingen zwei dritte Plätze an die Entwürfe der Planungsbüros augustinundfrank/winkler Architekten, Berlin und puppendahlarchitektur gmbH, Olfen. Der Wettbewerb wurde ausgelobt durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW), den Eigentümer des landeseigenen Grundstücks. „Die eingereichten Entwürfe zeigen kreative Möglichkeiten auf, wie sich die vorgegebenen Flächen auf unterschiedliche Weise darstellen und unterbringen lassen“, sagt Elke Kolfen, Niederlassungsleiterin des BLB NRW in Düsseldorf, anerkennend über die Arbeit der teilnehmenden Architekturbüros. Der BLB NRW geht nun in Verhandlungen mit den drei Preisträgern. Nach diesem Vergabeverfahren wird einer der Preisträger mit der konkreten Planung des Bauprojektes auf Basis seines Entwurfs beauftragt.

In dem als „Vitrine“ ausgebildeten, verglasten Quertrakt des Siegerprojektes sollen im Erdgeschoss ein Ausstellungsraum, darüber ein Hörsaal und die Bibliothek untergebracht werden. (Plan: © Andreas Schüring Architekten)

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