Ausgezeichnet: neues Leben für ausgebaute Materialien

Manuel Pestalozzi
6. de desembre 2021
Der mit Brauchglaspaneelen verkleidete Pavillon steht jetzt am Neckarufer in Heilbronn. (Foto: © Zooey Braun)

Die Realisierung des „Mehr.WERT.Pavillons“ erfolgte durch die Fakultät Architektur des KIT Karlsruhe gemeinsam mit der Bürogemeinschaft 2hs. Die Struktur besteht vollständig aus kreislaufgerechten Materialien, die mittels lösbarer Verbindungen gefügt sind und einen vollständigen und sortenreinen Rückbau ermöglichen. Ferner setzt sich der Pavillon mehrheitlich aus Materialien und Komponenten zusammen, die bereits eine Erstnutzung hinter sich haben und somit direkt der „urbanen Mine“, also dem vorhandenen Rohstofflager unserer gebauten Umwelt, entnommen sind. 

Die Fassaden und das Dach sind etwa aus Glaspaneelen konzipiert, die aus wiederverwertetem Brauchglas und Industrieglasabfällen hergestellt werden. Der Stahl stammt aus einem stillgelegten und inzwischen gesprengten Kohlekraftwerk im Nordwesten Deutschlands. Für alle Einbauelemente bediente man sich wiederverwerteter Hart-Polyethylen (HDPE)-Kunststoffabfälle. Der Pavillon hat nach seinem temporären Einsatz auf der BUGA 2019 einen neuen, dauerhaften Standort am Neckarufer in Heilbronn erhalten.

Mit dem Bauteil C des Eisbärhauses in Kirchheim unter Teck wurde im Rahmen des Green Solutions Awards ein weiteres deutsches Projekt geehrt, wie die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. mitteilt: Das mischgenutzte Gebäude erhielt eine Würdigung in der Kategorie „Low Carbon“.

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