Radiologie-Neubau in Biberach setzt Zeichen für die Zukunft

Biberach
Die neue Radiologische Praxis in Biberach/Riß ist ein gelungenes Schmuckstück: Zwei Stockwerke mit insgesamt rund 700 Quadratmetern Nutzfläche und einem Bruttorauminhalt von 4.350 Kubikmetern bilden einen Kubus in schlichter Bauhaus-Manier, dessen Rückseite um wenige Meter auskragt. Wer sich dem Eingang nähert, blickt auf eine großformatige Fensterfront, die fast zwei Drittel der Gebäudevorderseite einnimmt. Der Eingangsbereich ist bis knapp unter die Traufe des Flachdaches verglast. Zwei Einzelfenster im Obergeschoss komplettieren die Gebäudefront. An den übrigen Seiten wiederholt sich das Muster in ähnlicher Weise.
Photo © Ziegelwerk Bellenberg / Gerd Schaller
Ein offenes Raumkonzept mit heller Farbgestaltung tragen vom Empfang über den Wartebereich bis zu den Arztzimmern und Untersuchungsräumen zu einem freundlichen Ambiente bei.
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Optimierte Workflows und innovative Untersuchungstechnologien für Röntgenaufnahmen und Computertomographien steigern die Wirtschaftlichkeit. Dank KI-gestützter und nutzerfreundlichen Systemen bleibt zudem mehr Zeit für den direkten Kontakt zum Patienten.
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Der MRT Untersuchungsraum ist der baulich anspruchsvollste Bereich der Radiologie. Im Gebäude wurde eine Hochfrequenzkabine als selbstragende Konstruktion in Modulbauweise errichtet. Durch eine zentimetergenau geplante Öffnung im Mauerwerk wurde schließlich der tonnenschwere MRT-Scanner eingebracht werden.
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Mit einer Investitionssumme von rund 5,5 Millionen Euro, medizinische Geräte mit eingerechnet, entstand in einer Bauzeit von 16 Monaten die radiologische Praxis Fuchs/Bansemer. Dank hervorragender Planung und Ausführung in monolithischer Ziegelbauweise konnte der Neubau mit rund 700 Quadratmeter Praxisfläche termingerecht bezogen werden.
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Im schwäbischen Biberach entsteht ein neuer Gesundheitscampus. Die hochmoderne radiologische Gemeinschaftspraxis Fuchs/Bansemer ist bereits fertiggestellt.
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Moderne Planziegel mit Dünnbettmörtel werden allen bauphysikalischen Anforderungen gerecht und lassen sich in hoher Qualität verarbeiten. Gewerbe- und Wirtschaftsbauten können in Ziegelbauweise äußerst wirtschaftlich realisiert werden und sind dauerhaft wartungsarm.
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Bellenberger Ziegel werden aus natürlichen Rohstoffen wie Ton und Lehm hergestellt, die regional verfügbar sind und damit auch vor Ort Arbeitsplätze schaffen. Nach einer langen Nutzungsphase – oft mehr als 100 Jahre – können sie vollständig recycelt und schadstofffrei in den Naturkreislauf zurückgeführt werden. In einer solchen ganzheitlichen Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus von der Beschaffung der Rohstoffe bis hin zur Wiederverwertung des Abbruchs ist der Ziegel einer der nachhaltigsten Baustoffe überhaupt.
Photo © Ziegelwerk Bellenberg / Gerd Schaller
Photographes d'Architecture
Gerd Schaller Architekturfotografie
Lieu
Paracelsusweg 2, 88400 Biberach
Année
2020
Client
Radiologische Gemeinschaftspraxis Wolfgang Fuchs und Victor-Götz Bansemer
Architekten
Architekten am Weberberg Humm & Zalenga Part GmbB
Generalunternehmer
Grimm GmbH
Wandbaustoff
Ziegelwerk Bellenberg Wiest GmbH & Co. KG
Hochpräzise Schirmungslösungen
Albatross Projects GmbH

Im baden-württembergischen Biberach an der Riß entsteht ein hochmoderner Gesundheitscampus, der bald die medizinische Versorgung des gesamten Landkreises übernehmen soll. Pionier auf dem Gelände am Hauderboschen ist die radiologische Gemeinschaftspraxis Fuchs/Bansemer, die ihre Patienten in moderner Wohlfühlatmosphäre empfängt.

Die Radiologie ist der erste Teil des neuen Biberacher Gesundheitscampus, auf dem neben den Sana-Kliniken, einem hochmodernen 400 Betten Krankenhaus, ein Ärzte- und ein Dialysezentrum, die Rettungswache des DRK sowie ein Zentrum für Psychiatrie entstehen. Auf rund 104.000 Quadratmetern sind in Zukunft die verschiedensten Teilbereiche der Medizin an einem Standort vereint. Zwischen Praxisgebäude und Klinik liegen nur rund 100 Meter. Ein entscheidender Vorteil, da die radiologische Praxis weiterhin Partner im Brust- und Darmzentrum sein wird, das in der Sana-Klinik beheimatet ist. 2021 soll das Klinikum seinen Betrieb aufnehmen.

Bei Planung und Ausführung des rund 5,5 Millionen Euro teuren Projekts setzte Bauherr und Facharzt für Diagnostische Radiologie Wolfgang Fuchs ausschließlich auf Partner vor Ort. Mit den Architekten am Weberberg, federführend war hier Inge Zalenga als Projektarchitektin, sowie der Grimm GmbH als Generalunternehmer und örtlichem Bauleiter, liefen Planung und Bau Hand in Hand. Es galt, Architektur, Ästhetik und Komfort einerseits, sowie Funktionalität, Sicherheit und Zweckmäßigkeit anderseits im vorgegebenen Kostenrahmen zu vereinen.

Besondere Anforderungen an Strahlenschutz und Bautechnik

Gerade der Betrieb von medizin- und strahlenschutztechnischen Anlagen ist an strenge Auflagen gebunden. Sämtliche Räume mit therapeutischen und diagnostischen Geräten müssen einen hohen Standard hinsichtlich des Strahlenschutzes erfüllen und gegen jede Art von Strahlung abgeschirmt werden. Dementsprechend hoch sind auch die Anforderungen an die Gebäudehülle aus einschaligem Planziegelmauerwerk. Röntgen-, CT- und MRT-Geräte verursachen zudem hohe Wärmelasten, wobei die einwandfreie Funktion der diagnostischen Geräte nur bei richtigem Klima gewährleistet ist. So lag ein gewichtiger Schwerpunkt auf der Klima-, Kälte- und Lüftungstechnik.

Herzstück der Radiologie ist die Magnetresonanztomographie (MRT), ein wichtiges Verfahren in der medizinischen Diagnostik. Um die Diagnose nicht zu beeinträchtigen muss sichergestellt werden, dass die hochempfindliche MRT- Sensorik weder durch elektromagnetische Strahlung noch durch Vibrationen gestört wird. Um eine ideale Dämpfung zu erzielen, wurde eine vom Hauptgebäude entkoppelte, selbst tragende Raum-in-Raum-Konstruktion errichtet. Diese sogenannte HF-Kabine, kurz für Hochfrequenzkabine, sorgt zudem für eine optimale Abschirmung des Magnetfeldes nach außen. Das Funktionsprinzip ist vergleichbar mit einem Faradayschen Käfig. Für den termingerechten Einbau der tonnenschweren Gerätschaft war die Ziegelbauweise des Gebäudes ein weiterer entscheidender Vorteil. Durch eine geplante Öffnung im Mauerwerk konnte der Prozess stressfrei und ohne Gefährdung der Gebäudestatik ausgeführt werden. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde die Außenwand nachträglich geschlossen.

Ziegelbauweise mit entscheidenden Vorteilen

Aufgrund der knapp bemessenen Zeitspanne, in der der Neubau errichtet werden musste, benötigte man einen Baustoff, der sich leicht und zugleich ausführungssicher verarbeiten lässt und den Ansprüchen an Statik, Wärmedämmung und Energieeffizienz gerecht wird. Zusätzlich wurde Wert auf das spätere Innenraumklima gelegt.

Bauherr und Architektin entschieden sich bewusst für die Verwendung des Baustoffes Ziegel. Für die Außenwände kam der sogenannte MZ90-G des Ziegelwerk Bellenberg zum Einsatz, der eine monolithische Bauweise ohne zusätzlichen Vollwärmeschutz möglich macht. Dieser Ziegel ist zudem als Brandwand zugelassen. Auch die Innenwände wurden mit Hochlochziegelmauerwerk ausgeführt, wobei auch hier die exzellenten Schall- und Brandschutzeigenschaften zum Tragen kommen.

Moderne Planziegel mit Dünnbettmörtel werden allen bauphysikalischen Anforderungen gerecht und lassen sich in hoher Qualität verarbeiten. „Gewerbe- und Wirtschaftsbauten können in Ziegelbauweise äußerst wirtschaftlich realisiert werden und sind überdies wartungsarm“, bekräftigt Architektin Zalenga die Entscheidung.

Patientenkomfort: Praxisräume zum Wohlfühlen

Neben den technisch-physikalischen Herausforderungen lag zudem ein besonderes Augenmerk auf der Gestaltung der Behandlungsräume. Schon am Eingang werden die Patienten mit viel Tageslicht und zartem Grün empfangen. Die umlaufende Galerie im Obergeschoss vermittelt ein unbeschwertes Raumgefühl. Moderne Kunst setzt dezente Farbkontraste zu dem sonst schlichten aber eleganten Interieur. Die harmonische Atmosphäre soll einerseits Ängste der Patienten lösen, anderseits schafft sie auch eine angenehme Umgebung für die Mitarbeiter.

Die räumliche Aufteilung sowie die Einrichtung wurden so gewählt, dass ein reibungsloser Ablauf des Praxisalltags von der Terminvergabe über den Patientenempfang bis hin zur radiologischen Untersuchung und Diagnostik gewährleistet ist. Auf insgesamt rund 700 Quadratmetern bietet die radiologische Gemeinschaftspraxis Patienten wie Mitarbeitern großzügigen Raum für die medizinische Versorgung. Während im Erdgeschoss die Patienten-Anmeldung, Wartebereiche, Besprechungs- bzw. Befundungszimmer sowie Röntgen, CT und MRT untergebracht sind, befinden sich im Obergeschoss der Untersuchungsraum für die Mammographie, ein Wartezimmer, die Patientenanmeldung für das Mammographie-Screening sowie weitere Befundungszimmer und die Sozial- und Aufenthaltsräume für die rund 20 Mitarbeiter.

Gelungene Architektur

Maßgeblich zum erfolgreichen Bauvorhaben trug die Einbindung von Virtual Reality bei. Mit Hilfe von Bauwerksdatenmodellierung (Building Information Modeling, kurz BIM) wurden sämtliche Baupläne der verschiedenen Gewerke zu einem 3D-Modell zusammengefügt. Bei virtuellen Rundgängen konnten Bauherr und Beteiligte bereits in der Planungsphase die einzelnen Räume realitätsgetreu auf sich wirken lassen. Funktioniert die Raumaufteilung wie gedacht, sind die Fenster groß genug und sind die Bewegungsabläufe praxistauglich? So waren frühzeitig Änderungen problemlos umsetzbar, was sich in der Folge auch auf eine völlig stressfreie Bauphase samt eingehaltenem Zeit- und Kostenplan auswirkte. Bauherr Fuchs ist jedenfalls sehr zufrieden: „Das ist ein sehr komplexes Projekt, aber die Zusammenarbeit mit Generalunternehmer Grimm, der Architektin Inge Zalenga und den vielen regionalen Handwerksbetrieben ist reibungslos gelaufen. Ein guter Bauprozess – und das bei einem Investitionsvolumen von 5,5 Millionen Euro und ganz vielen Auflagen.“

Das Ergebnis: eine moderne Radiologische Praxis, die alle Erwartungen übertroffen hat. Zwei Stockwerke mit insgesamt rund 700 Quadratmetern Nutzfläche und einem Bruttorauminhalt von 4.350 Kubikmetern bilden einen Kubus in schlichter Bauhaus-Manier, dessen Rückseite um wenige Meter auskragt. Wer sich dem Eingang nähert, blickt auf eine großformatige Fensterfront, die fast zwei Drittel der Gebäudevorderseite einnimmt. Der Eingangsbereich ist bis knapp unter die Traufe des Flachdaches verglast. Zwei Einzelfenster im Obergeschoss komplettieren die Gebäudefront. An den übrigen Seiten wiederholt sich das Muster in ähnlicher Weise.

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