Fotografia © Christa Lachenmaier
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Pumpwerk

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Localització
St. Leonardus Straße, 50735 Köln
Any
2009
Auftraggeber
Stadtentwässerungsbetriebe Köln
Wettbewerb
2005, 1. Preis
Planung
2005-2007
Realisierung
2007-2009
BGF
9.500 qm
Mitarbeiter
Johannes Groote, Till Hoevel, Rüdiger Hundsdörfer, Norbert Philippen, Miriam Pfeiffer, Bernhard Schumann
Auszeichnungen
Heinze Architekten Award 2011, Shortlist | Kölner Architekturpreis 2010, Anerkennung

Moos hat die Fähigkeit, Wasser zu filtern. Frisches, sauberes Wasser ist ein kostbares Gut. Die Infrastruktur, die für die Herstellung, Reinigung und Verteilung von Wasser in den großen Städten nötig ist, ist jedoch weitgehend unsichtbar. Da lag es nahe, dass das neue Kölner Pumpwerk am Rhein diesen Prozess mit einer Mooswand im Straßenraum sichtbar macht. Sie verbildlicht die Reinigung des Wassers, die – allerdings mit hohem technischem Aufwand, anders als beim stillen, weichen Moos – Zweck des Gebäudes ist. Hauptaufgabe des Pumpwerks ist die Regenwasserklärung zur Einleitung in den Rhein. Das Gebäude gibt dem unsichtbaren Prozess eine Gestalt. Das Hochwasserpumpwerk ist eines von sieben neu gebauten Pumpwerken, die sich wie eine „Perlenkette” entlang des Rheins gliedern.

Moos ist ein durchaus anspruchsvolles Gewächs, das ständige Feuchtigkeit liebt und direkte Sonne scheut. Entlang des Rheins gedeiht es bevorzugt an den Stellen, an denen Wasserspiegel sinken und steigen. Mit Hilfe von Moos-Fachkompetenz der Universität Bonn, auch Bryologie genannt, gelang es, kleine Moos-Flächen an der befeuchteten Basaltwand anwachsen zu lassen. Die horizontalen Fugen entlang der neun Meter hohen und 40 Meter langen Wand geben dem Moos Gelegenheit Wurzeln zu schlagen, und der Fassadengestaltung eine Prise „Jazz“. An den Fugen, die mit gereinigtem Regenwasser berieselt werden, entsteht der grüne Pelz zuerst. Industrielles Streckmetall wurde auf den flussabgewandten Fassaden verwendet und Mendiger Basalt auf der Seite zum Rhein. Die Fassadengestaltung spiegelt damit auch die beiden städtebaulichen Seiten wider: Die Umgebung des Grundstücks an der St.-Leonardus-Straße ist auf der einen Seite von anspruchslosen Industrie- und Gewerbegebäuden geprägt – auf der anderen lockt die Auenlandschaft des Rheinufers. Hier wurde in einem Gewerbegebiet eine ansehnliche Fassade gebaut. Basalt wurde gewählt, weil auch die Mauern entlang der Flusspromenade traditionell aus diesem dunklen Stein hergestellt werden. Das Streckmetall der rückseitigen Anlage bildet eine Fassade als leichte Hülle aus, um die verschiedenen Geräte, denen die Anlage Platz bietet, ohne Witterungsschutz zu fassen.

Der Entwurf fügt die technischen Bauteile zu einem Volumen und ordnet sie unter einer Gebäudehülle an. Der überwiegende Anteil liegt unter der Erde. Die Geometrie des Gebäudes ist durchaus komplex: Die geschwungene Basaltwand beispielsweise ist in beide Richtungen gekrümmt. Vor dem Gebäude entstand so ein kleiner öffentlicher Platz, hinter dem Gebäude liegt ein Regenklärbecken. Neben einigen technischen Funktionen, wie zum Beispiel Generatoren und Transformatoren, bietet das straßenbegleitende Gebäude vor allem den Zugang zu den fünf Untergeschossen, in denen sich die großen Pumpen und „Schieber“ befinden, die die Stadt vor Hochwasser schützen.

Das Kölner Pumpwerk zeigt die Regenwasserreinigung als Teil des ökologischen Prozesses. Bei Wasserverschmutzung zeigen Moose organische und chemische Belastung an, Gewässerversauerung und Schwermetallbelastung – ein besseres architektonisch einsetzbares Symbol für die Qualität des Kölner Wassers, das in Form und Lage im Rheinraum verankert ist, gibt es also nicht.

Das Pumpwerk wurde 2011 im Rahmen des deutschen Beitrags auf der IX. Internationalen Architektur-Biennale von São Paulo gezeigt. Die Ausstellung stand unter dem Motto „Baukultur made in Germany“.

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